GEISTLICHES WORT
Liebe Gemeinde,
der 7. Oktober 2023 wird nicht nur den Bürgern Israels als ein Tag des
Schreckens im Gedächtnis bleiben.
Der 7. Oktober hat die Welt verändert, auch wenn wir die Folgen längst
noch nicht absehen können.
So heißt es immer wieder in den Berichten, und darin klingt etwas von der
Fassungslosigkeit an, die menschenverachtenden Attentate bei uns und
weltweit auslösen.
Doch eines macht mich stutzig: Worin hat sich die Welt und ihre Politik
verändert? Worin sind wir andere Menschen geworden, als wir es zuvor
waren? Die Reaktionen, scheint mir, sind dieselben geblieben: Stärke und
Macht militärisch demonstriert und bei uns gesetzlich verschärft. Eine
neue Qualität wohl ja, – aber eine neue Richtung?
Ganz anders die Weihnachtsbotschaft: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich
verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. (Lk 2,10)
Weihnachten hat die Welt wirklich verändert, weil dieser Tag der Welt eine
neue Hoffnung und eine neue Richtung gegeben hat. Zeichen von Stärke
und Macht im herkömmlichen Sinne suchen wir vergebens. Was wir
sehen, ist die Zerbrechlichkeit des Lebens und sein Angewiesensein auf
Zuwendung und Schutz. Das Kind in der Krippe lenkt den Blick auf das
Notwendige und Machbare. Und auf das, was zu tun ist.
Das ist nicht zu hoch und nicht zu schwer, das gilt ohne Unterschied für
die Hirten wie für die Könige.
Mit dieser Hoffnung können wir getrost in die Zukunft schauen.
Die Jahreslosung für 2025 mag uns dabei ein Wegweiser sein. Sie steht
im 1. Brief an die Thessalonicher:
Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt
allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. Seid allezeit
fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist
der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. Den Geist löscht nicht aus.
Prophetische Rede verachtet nicht.
Prüft alles und behaltet das Gute (1. Thess 5, 15 – 21)
Ich wünsche uns allen eine friedliche und fröhliche Weihnachtszeit.
Ihr Lars Lemke